Vereinsleben trotz Ausgangssperre und Kontaktreduzierung

Vereinsleben trotz Ausgangssperre und Kontaktreduzierung

Sportliche Neuigkeiten
Normalerweise nutzen die Fußballmannschaften aus Köndringen den Dezember und Januar, um nach einer anstrengenden Vorrunde die Batterien für die anstehende Vorbereitung zur Rückserie aufzutanken. Um dann den Weihnachtsspeck doch nicht ganz fest ansetzen zu lassen, gibt es für die Spielerinnen und Spieler zwischen den Jahren dann die traditionellen Hallenturniere in Teningen und Herbolzheim als kleines Fußballer-Highlight. Da nun aber im November letzten Jahres der Trainings- und Spielbetrieb eingestellt wurde und zu Beginn die Fortsetzung im Dezember noch zur Diskussion stand, war es besonders für die Trainer herausfordernd, den aktuellen Fitnessstand der Spielerinnen und Spieler aufrecht zu erhalten. Einen Mannschaftssport in Zweiergruppen zu trainieren und den Wettbewerb in den Mannschaftsteilen anzukurbeln, vor allem in der kürze der Zeit, war schlicht nicht möglich.

Die Hoffnungen ruhten auf der Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs Mitte Januar, so dass bis Weihnachten erstmal nicht geschehen sollte. Nach nur wenigen Wochen wuchs aber bei den Spielern der 1. Mannschaft allmählich das Bedürfnis, sich nach dem einsamen Rundendrehen auf dem Elzdamm oder in den Reben nicht gleich wieder mit der Liebsten auf die mittlerweile bestens bekannte Lieblingsstelle der heimischen Couch zu begeben, sondern auch mal wieder mal in Kontakt mit den Mannschaftskollegen zu kommen. So wurde kurz vor Weihnachten ein virtueller Mannschaftsabend einberufen und sich bei isotonischen Getränken über Neuigkeiten ausgetauscht und zusammen ein Bundesligaspiel unter die Lupe genommen.

Die Ausweitung des Lockdowns warf dann letztlich nicht nur die Pläne der Wiederaufnahme des geliebten Hobbies Fussball über den Haufen, sondern der Wintereinbruch verhinderte auch alternative Sportaktivitäten. So mussten die Übungsleiter neue Mittel und Wege finden, um ihre Mannschaften bei Laune und bei der Stange zu halten. Seit Januar bietet Trainer Karsten Kranzer nun beiden Mannschaften jeweils dienstags und donnerstags eine digitale Trainingseinheit an. Dabei stehen Stabilisierungs- und Kräftigungsübungen auf den Plan und obwohl solche Übungen nicht zu den Lieblingsaktivitäten von Fußballern gehören, ist die Resonanz bisher sehr gross. Auch die Verlängerung des Trainergespanns Ahmet Atilgan und Stefan Maier der zweiten Mannschaft sorgten für freudige Reaktion in Reihen der Spieler. Ebenso sehr erfreulich ist, dass trotz der langen Pause der Kader der 1. Mannschaft nach Gesprächen mit der sportlichen Leitung zu Beginn des neuen Jahres bis auf zwei mögliche Änderungen so zusammenbleiben wird.
Ebenso erfreulich ist, dass letzte Woche sich die Verantwortlichen der drei Hauptvereine (Köndringen, Teningen und Mundingen) der Frauenspielgemeinschaft mit Trainer Karsten Wiegand auf eine Verlängerung des auslaufenden Vertrages einigen konnten. Wiegand übernahm im Sommer 2019 die Nachfolge von Bernd Schmidt und hofft nun, dass er in der kommende Saison erstmalig eine vollständige Punkterunde mit der Mannschaft absolvieren kann.

Die grossen Fragen wann und wie die Mannschaften wieder auf dem Platz stehen dürfen, sind zur Zeit leider nicht zu beantworten. Der südbadische Fußballverband (SBFV) hat Ende November letzten Jahres drei mögliche Varianten der Saisonfortführung vorgestellt, wovon die Variante mit Ausführung aller Vor- und Rückrundenspiele mit vielen Spielen unter der Woche sicher schon verworfen werden kann. Im Raum steht noch die Ausführung der Vorrunde, um eine sportliche Wertung für Auf- und Abstiege vornehmen zu können. Und sollte die verbleibende Zeit noch ausreichen, würden nach allen ausgetragenen Vorrundenspiele eine Unterteilung in eine obere und untere Tabellenhälfte vorgenommen werden. So würden in der Kreisliga A Staffel 1 dann die Plätze 1 bis 9 mit den aktuellen Punkteständen untereinander den Aufsteiger ausspielen, sowie die Plätze 10 bis 18 die Absteiger.

In Anbetracht der neuen Corona-Regelungen und der Gewissheit, das ab Mitte März unter gewissen Bedingungen überhaupt erst wieder trainiert werden könnte und einer benötigten Vorlaufzeit von sechs Wochen für sportliche und organisatorische Vorbereitungen, erscheint überhaupt keine dieser Varianten aktuell als realistisch durchführbar. Bei anderen Mannschaftssportarten wie Handball und Volleyball wurde die Aussetzung der aktuellen Saison schon beschlossen und mit Blick auf den württembergischen Fußballverband wurde letzte Woche folgende Mitteilung veröffentlicht: “Sollte der Spielbetrieb bis zum 9. Mai 2021 nicht wieder aufgenommen werden können, bleibt nur die Annullierung der laufenden Saison mit der Folge, dass weder Auf- noch Absteiger ermittelt werden können und mit demselben Teilnehmerfeld in die Folgesaison 2021/22 gestartet werden muss.” Somit scheint eine erneute Annullierung der Saison wahrscheinlich, jedoch gilt es die Bekanntgabe des SBFV abzuwarten.

Entwicklungen der Infrastruktur
Der einzige Profiteur der langen Abstinenz der Sportler auf dem Sportgelände ist momentan der Stadionrasen. Die Ende 2019 neu angeschafften Rasenroboter sorgten bei der Wiederaufnahme des Trainings im letzten Sommer schon für ein unwiderstehliches Grün auf dem Spielfeld. Es bleibt spannend, ob sich die Platzverhältnisse durch die lange Regenerationszeit und der ausbleibenden Belastung auch langfristig verbessern. Das Sorgenkind bleibt, trotz der tatkräftigen Unterstützung der Gemeinde durch die Installation eine Drainage, der Trainingsplatz. Das Problem sind Wasseransammlungen auf dem Platz bei nasser Witterung. Bei vielen Regentagen in Folge und besonders bei Hochwasser war bisher zu beobachten, dass der Wasserpegel auf dem Platz deutlich zunimmt. Die genaue Ursache gilt es noch zu untersuchen, doch bei dem Hochwasser Anfang Februar war gut zu erkennen, wie dringlich das Problem für den Trainingsbetrieb ist. Normalerweise würden sich die drei aktiven Mannschaften in dieser Zeit mitten in der Wintervorbereitung befinden und ein Training wäre nicht möglich gewesen. Aktuell würde eine Schneedecke von 5-10 Zentimetern das Nutzen der Plätze unmöglich machen.

Umso erfreulicher sind die Fortschritte der Umbaumassnahmen im Sportheim. Unter strenger Einhaltung der Kontaktbeschränkungen und Unterstützung der Handwerksbetriebe aus der Gemeinde, wird zur Zeit der Spiegelsaal modernisiert. Ebenso konnte nach langen Abwägungen eine Überwachungsanlage installiert und in Betrieb genommen werden. Leider wurde die Vorstandschaft nicht nur durch einen eigenen Vorfall im Elzstadion darin bestätigt, sondern letzte Woche ereignete sich ein ähnlicher Vorfall von Brandstiftung vor dem Sportheim in Wasser, bei welchem Schlimmeres nur durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr verhindert werden konnte. Weitere Verbesserungen an der Sportanlage und Arbeitseinsätze zur Instandhaltung sind geplant, sobald dies wieder zulässig sein sollte.

Hinter den Kulissen
Die Vorstandschaft der Fußballabteilung hat auch während der Pandemie alle Hände voll zu tun, so gilt es bei den aktuell bestimmenden Maßnahmen auf Sicht, sich auf bestimmte Situationen vorzubereiten. Aufgrund der Kontakteinschränkungen finden aktuell digitale Vorstandssitzungen statt, welche sich bisher aber als praktikabel erwiesen haben. Nicht nur sportliche, infrastrukturelle oder finanzielle Angelegenheiten konnten bisher besprochen und geregelt werden, sondern auch ein Event konnte bisher organisiert werden. Unter Leitung von Jugendleiter Marvin Weber konnte das jährliche Christbaumsammeln der Jugendabteilung natürlich unter strenger Befolgung der aktuellen Bestimmungen mit Hilfe des Landratsamts Emmendingen und der Gemeinde Teningen erfolgreich durchgeführt werden. An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Helfern für ihre Unterstützung und allen Spendern für Ihre grosszügigen Zuwendungen bedanken.

Lars Storz-Renk

Christbaumsammeln

Trainingsplatz-unter-Wasser Hochwasser neben dem Sportgelände Trainingsplatz-unter-Schneedecke