TVK lebt den Pokaltraum weiter

Aufstellung: D.Trautmann, L.Storz-Renk, Schulz (120. Mutschler), S.Trautmann, Blum, Kefer (82. Malsch), Blum, Kranzer, Winnewisser (82. A.Bühler), Welsch, Buderer (45. Markstahler), Meyer.
Tore: 0:1 (25.) Blum, 0:2 (53.) Meyer, 1:2 (87. FE) M.Kaltenmark, 2:2 (90.) Kolls, 2:3 (117.) Meyer.

Pokalspiele unter der Woche auf fremden Plätzen haben sich in den vergangenen Jahren für den TVK meist zu kleinen, unvergesslichen Abenteuern entwickelt. So sollte auch das Achtelfinalspiel in Bollschweil seinen ganz eigenen Charakter bekommen. Ein super gepflegter Rasenplatz, Flutlichtatmosphäre und lautstarke und emotionalgeladene Fans auf der Anhöhe direkt neben Spielfeldrand hinter Machendrahtzaun liessen nicht nur bei den Kickern des TVK leichte Amateurfussball-Romatik aufkommen. Besonders in der ersten Halbzeit sollte den Zuschauern dann auch etwas geboten werden. Die ersten Minuten konnte Köndringen seine ersten erfolgreichen Angriffe meist über Buderer und Winnewisser vortragen. Nach der Anfangsviertelstunde konnten dann die Heimmannschaft ihre Stärken im Kombinationsspiel auf dem kleinen, etwas rutschigen Rasenplatz immer besser einbringen. Meist wurden die Angriffe über die Außenbahn vorgetragen, die Hereingaben fanden dann auch einen Abnehmer und Köndringen hatte zu dieser Zeit oft das Quäntchen Glück auf seiner Seite. Erst half einmal der Querbalken aus, dann vergab ein heimischer Angreifer um Zentimeter alleinsehend am zweiten Pfosten oder Trautmann entschärfte zwei Freistöße souverän. Auf der anderen Seite konnte erstmals Blum und später Meyer nach einem Eckball gefährlich werden. In der 26. Spielminute fasste sich Kapitän Blum ein Herz und versuchte es mit einem Direktabnahme aus circa 35 Metern. Sein langezogener Ball senkte sich rechtzeitig, um in die Machen zur Köndringer Führung einzufahren. Kurz vor der Pause hatte dann Buderer nach einer Freistossflanke einen weiteren Treffer auf dem Kopf, doch der heimische Keeper reagierte stark. Ebenfalls einen Freistoss nahe der Strafraumkante von Kranzer in den Knick konnte vom heimischen Torwart vereitelt werden. Nach dem Seitenwechsel flachte das Kombinationsspiel der Gastgeber etwas ab und Köndringen konnte sich dadurch sich besser ordnen. Um das Offensivspiel wieder ankurbeln zu können, musste erst ein Freistoss nahe der Mittellinie herhalten. Die lange Hereingabe wurde von der Bollschweiler Defenive mächtig unterschätzt und Meyer stand goldrichtig, um den Abpraller des Torwarts verwerten zu können. Mit dem 2:0 zog sich die Kranzer/Fischer-Elf immer mehr in die eigene Hälfte zurück und es wurde erst in den letzten drei Minuten des Spiels wieder richtig spannend. Nach einem Foulelfmeter konnte Bollschweil-Sölden den Spielstand verkürzen und warf nun nochmals alles in die Waagschale. Der initiale Aufwand wurde dann in der ersten Minute der Nachspielzeit belohnt, als ein einheimischer Angreifer etwas zu viel Platz hatte und den Ball aus der Drehung Trautmann unter die Torlatte knallte. Damit hieß es nun Verlängerung und beide Mannschaften hatten jeweils wieder identische, gute Gelegenheiten in Führung zu gehen. Erst wurde Kranzer’s Freistoss aus ähnlicher Position wieder sensationell gehalten, dann setzten die Gastgeber das Leder wieder an den Querbalken und verpassten nach einem Eckball wieder am langen Pfosten, den Ball einzuschieben. In der 114. Spielminute setzte der eingewechselte Malsch den Ball an den Pfosten und der reaktivierte Trautmann verpasste knapp. Zwei Minuten vor Abpfiff wurde eine Flanke von Kapitän Blum von einem gegnerischen Verteidiger verlängert und Meyer stand wieder goldrichtig im Strafraum und verwandelte eiskalt. Damit bescherte Meyer seinem Team einen unvergesslichen Viertelfinaleinzug mit einem nicht unverdienten Sieg in der Verlängerung, auch wenn die Spielanlage der Köndringer an diesem Mittwochabend unter der Abwesenheit einiger Leistungsträger etwas gelitten hat.

Lars Storz-Renk