Atilgan-Elf hält Gottenheim auf Distanz
Aufstellung: Trautmann – Dengler – Schröder – L. Storz-Renk – Fechner – Alpar (63. Schumacher) – Lühring – Atilgan – El Haddouchi – Jöslin (80. König) – Fischer (65. Nübling)
Tore: 1:0: Christian Fischer (15. Min.), 2:0: Christian Fischer (57. Min.), 3:0: Simon Jöslin (60. Min.), :1: Lars Storz-Renk (75. Min.)
In einer munteren und erst in der Schlussphase spannenden Partie gewann die Köndringer Reservemannschaft gegen den SV Gottenheim 2 mit 4:3. Eine Woche nach der Klatsche in Winden rehabilitierte sich die Atilgan-Elf somit und springt vorrübergehend auf den zweiten Tabellenplatz.
Die Anfangsviertelstunde war bei beiden Teams geprägt von Vorsicht. Keine Elf wollte Fehler machen und man tastete sich ab. Nach einem Ballverlust der Gäste schickte Fischer Jöslin auf die Reise, der kurz vor der Sechzehnmeterlinie nur durch ein Foul gestoppt werden konnte. Den fälligen Freistoß verwandelte Fischer zum 1:0. Die Gäste stellten sofort auf Dreierkette um und gewannen zusätzliche Spielanteile hinzu. Die Elf vom Tuniberg spielte überwiegend übers Zentrum, wurde aber rechtzeitig von der Defensive der Platzherren an gefährlichen Abschlüssen gehindert. Die Blauhosen hatten allerdings Abstimmungsprobleme in der Viererkette und der Ausgleich konnte zweimal durch Storz-Renk in höchster Not verhindert werden. Kurz vor der Pause hatte Fischer seinen zweiten Treffer auf dem Fuß, scheiterte aber am Gästekeeper.
Im zweiten Abschnitt agierte der TVK 2 sofort entschlossener und übernahm die Spielkontrolle. Der nächste Treffer war nur noch eine Frage der Zeit, weil die Gäste immer mehr in ihre eigene Hälfte zurückgedrängt wurden. Nach einer Stunde war der Bann gebrochen. Einen langen Ball von Alpar kontrollierte Fischer unnachahmlich und überwand den Keeper der Gottenheimer mit einem Heber. Nur zwei Zeigerumdrehungen später schien das Spiel schon entschieden zu sein. Wieder war Alpar der Vorlagengeber. Seinen Pass in die Spitze nahm Jöslin mit und blieb frei vor dem Tor cool und erhöhte auf 3:0. Der Anschlusstreffer der Gäste kurz darauf war einer Unaufmerksamkeit in der Hintermannschaft der Atilgan-Truppe geschuldet und verkraftbar. Zumal Storz-Renk mit einem satten Distanzschuss den alten Abstand schnell wieder herstellte. Die Partie wurde emotionaler und lauter. Aushilfsschiri Marvin Weber verteilte die Karten gerecht auf beiden Seiten, wobei der TVK 2 froh sein kann das Spiel ohne Platzverweis zu Ende gebracht zu haben. Zwei Undiszipliniertheiten blieben zum Glück ohne Konsequenzen, warfen dennoch ein schlechtes Bild auf die Heimelf. In der Schlussphase ging den Blauhosen die Konzentration flöten. Wenige Minuten vor Abpfiff gelang den Tunibergern ihr zweiter Treffer, was trotz der schlechten Chancenverwertung auf der gegenüberliegenden Seite noch verschmerzbar schien. Als die Gäste in der Nachspielzeit auf ein Tor näher rückten, war die Hektik auf Seiten der Gastgeber hoch. In der letzten Minute stockte der TVK-Reserve der Atem, als zwei lange Bälle die Abwehr überbrückten und Keeper Trautmann erst im letzten Moment zugreifen konnte.
Unterm Strich setzte sich die individuelle Qualität der Köndringer Reserve durch. Dass es am Ende noch so spannend wurde, war der Minuspunkt in der Spielanalyse. Dennoch ist dieser Sieg keinesfalls als selbstverständlich zu bewerten. Nach einer desolaten Trainingswoche, wo in einem Training der B2-Jugend mehr Trainingsbeteiligte waren, als beim TVK 2 in zwei Trainingseinheiten, schien das Spiel gegen den direkten Verfolger aus Gottenheim unter keinem guten Stern zu stehen. Die Brandrede von Coach Atilgan beim Abschlusstraining verfehlt hoffentlich seine Wirkung nicht, denn man braucht jeden Sonntag das bestmögliche Aufgebot, um den Gegnern Paroli bieten zu können. Am kommenden Sonntag findet das nächste Auswärtsspiel beim Liganeuling in Eichstetten statt.
Simon Jöslin