Platzverweis als Knackpunkt
Tore: 1:0: Maslom Alpar (19. Min.), 2:1: Simon Jöslin (53. Min.)
Aufstellung: Trautmann – C. Storz-Renk – Nübling- Büchner – Dengler – Alpar – F. Engler – Lühring (60. Dick) – Heisler – Jöslin (90+2. Schumacher) – El Haddouchi (86. König)
Im Spitzenspiel der Kreisliga B5 sicherte sich die Köndringer Reservemannschaft ein 2:2 gegen den souveränen Tabellenführer aus Winden. Dabei spielte die Truppe von Spielertrainer Atilgan und Co-Trainer Weiler eine Stunde in Unterzahl, führte trotzdem zweimal und musste sich am Ende mit einem Remis begnügen. Das 0:6 aus dem Hinspiel wird sich nicht wiederholen, so viel war klar im Lager des TVK. Die Sportfreunde spielten damals Katz und Maus mit dem TVK 2 und wussten ihren Platzvorteil auf Kunstrasen auszunutzen. Die TVK-Reserve hat sich speziell in der Rückserie so stabilisiert, dass man ein Spiel auf Augenhöhe erwartete. Eine Motivationsspritze war folgerichtig nicht nötig. Die Partie startete mit einer Schrecksekunde für die Platzherren. Nach wenigen Augenblicken setzten die Gäste einen Freistoß an die Latte. Die Blauhosen legten ihre Scheu erst nach einer Viertelstunde ab. Prompt klingelte es im Kasten der Elztäler. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld legte Felix Engler aus Alpar ab, der mit dem ersten Torschuss für die Heimelf das 1:0 besorgte. Zehn Minuten später folgte die Schlüsselszene der Begegnung. Einen langen Ball Richtung Fünfmeterraum wusste Innenverteidiger Nübling nur noch mit dem Unterarm abzuwehren. Der Schiedsrichter zögerte keine Sekunde und schickte Nübling mit Rot vom Feld. Eine harte Entscheidung, die den Matchplan der Atilgan-Elf natürlich zunichte machte. Es folgte eine taktische Umstellung und Köndringen agierte über eine Stunde ohne Mittelstürmer. Obendrein glückte den Sportfreunden durch einen abgefälschten Schuss der Ausgleich. Die TVK-Reserve ließ sich allerdings nicht entmutigen und verteidigte taktisch geschickt und setzte Offensiv gezielt Nadelstiche. Auch nach der Pause hatten die Elztäler mehr vom Spiel, rannten aber auf eine blaue Wand zu, die so gut wie nichts zuließ. Dem Spitzenreiter fehlten die Ideen im Angriffsspiel. Auf der anderen Seite zeigte der TVK was Effektivität ist. Kapitän Lühring eroberte an der Mittellinie den Ball, konnte bei seinem Sprint an den Sechzehner von drei Gegenspielern nicht gestoppt werden und passte an den langen Pfosten, wo Jöslin goldrichtig stand und nur noch abstauben musste. Man merkte dem Gastgeber die Unterzahl erst in der Schlussphase an, als die Kräfte nachließen. Leidenschaftlich wurde aber weiterhin gerannt und verteidigt. Der Nackenschlag kam nach einem diskussionswürdigen Freistoß in der Schlussviertelstunde, der von einem Windener Spieler mit der Schulter hinter Keeper Trautmann gesetzt wurde. Winden drückte nochmal konnte aber keinen entscheidenden Akzent mehr setzen. So stand am Ende ein gerechtes Remis im Top-Duell. Ein Beigeschmack bleibt dennoch, denn der Platzverweis für Nübling war eine schwere und nicht zu kompensierende Hypothek für die Atilgan-Truppe. Die nach Spielende oft gestellte Frage, ob bei 11 gegen 11 nicht doch der jetzige Tabellendritte die drei Punkte zuhause behalten hätte, darf ins Reich der Spekulationen verwiesen werden. Der TVK 2 brachte die wohl beste Saisonleistung zustande, ohne die Früchte zu ernten, die nicht zu hoch hingen.
Simon Jöslin