Mühsamer Auftaktsieg im Lokalderby
Tore: 1:0: Simon Jöslin (20. Min.), 2:0: Marcel Reiner (26. Min.), 3:1: Marcel Reiner (55. Min.), 4:2: Joshua Bühler (89. Min.)
Aufstellung: Trautmann – Bär – Dengler – Lühring – Bühler – Schumacher (60. C. Storz-Renk) – Alpar – Camilo (69. Keller) – Reiner (70. Lang) – Meyer (90. Atilgan) – Jöslin
Zum ersten Spiel der Saison 2019/2020 empfing die Köndringer Reservemannschaft den Ortsnachbarn aus Nimburg im Elzstadion. Die Partie gegen den Aufsteiger stand auf der Kippe, da die Personalldecke der beiden Gästemannschaften sehr dünn war. Der FVN kratzte 12 Spieler zusammen, zum Teil aus der AH-Mannschaft. Die Truppe des Trainerduos Atilgan/Maier ging nach guter Vorbereitung mit breiter Brust ins Auftaktmatch. Unter der Woche gab es noch ein Trainingsspiel gegen die Handballer der SG Köndringen/Teningen. Die spontan eingebaute Trainingseinheit gewann man mit 4:3. Dass die TVK-Reserve bis zum Abpfiff kraft-und konditionsmäßig mit den Viertligahandballern mithalten konnte, beweist den guten Zustand der Truppe. Dennoch warnte das Trainergespann Atilgan/Maier die Personalnot der Nimburger nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Zu recht, wie sich zeigen sollte, den Nimburg bereitete den Blauhosen 90 Minuten lang Kopfzerbrechen. Die rustikale Spielweise setzte den Gastgebern zu. Die TVK-Reserve hatte zwar mehr Spielanteile, die Elemente, die in jedem Vorbereitungsspiel ein Merkmal waren, waren hingegen nicht zu sehen. Wenig Kommunikation, ungenaues Passspiel, schwache Zweikampfführung und zu viel Abstand zwischen den Ketten brachte den selbsternannten Meisterschaftsanwärter an den Rande eines Auftaktdämpfers. Die individuelle Qualität und die Fitness des TVK setzte sich am Ende durch.
Ein Doppelschlag von Jöslin und Reiner innerhalb von fünf Minuten erlöste die Platzherren nach einer schwachten ersten Viertelstunde. Dem 1:0 von Jöslin ging ein Solo von Außenbahnspieler Reiner vorraus. Die Flanke musste Jöslin freistehend am Fünfmeterraum nur noch einnicken. Beim 2:0 wurden die Rollen getauscht. Den Assist gab Jöslin, das Tor erzielte Reiner aus 10 Metern. Nur wenige Momente später kam der FVN zum Anschlusstreffer durch Forsbach, dessen Freistoß von der Sechzehnerlinie im Torknick landete. Die Truppe von Spielertrainer Forsbach zog ihr Spiel weiter durch. Lange Bälle waren ihr Mittel, um sich dem Tor von Keeper Trautmann anzunähern. Die Heimabwehr war meistens auf dem Posten. Das Angriffspiel der Heimelf wurde durch die körperlich überlegene Dreierkette der Gäste schon im Ansatz gestoppt. Die 2:1-Halbzeitführung war aus Köndringer Sicht das Beste nach den ersten 45 Minuten.
Nach dem Seitenwechsel schalteten die Blauhosen einen Gang hoch. Meyer eroberte an der Mittellinie den Ball und leitete schnell auf Reiner weiter, der nicht mehr zu stoppen war und das Spielgerät mit einem Gewaltschuss in die Maschen jagte. Danach ruhte sich Köndringen wieder auf dem scheinbar sicheren Zwei-Tore-Vorsprung aus. Nimburg spielte konsequent den Stiefel weiter, den sie am geeignetsten hielten. Der Defensivverbund leistete sich in der Schlussphase haarsträubende Fehler. Ein berechtigter Strafstoß verwandelte Kuhn zum 3:2. Die Gäste wollten den Ausgleich erzielen und gaben Räume preis, in die Köndringen stieß. Allerdings vergaben Jöslin, Lang und Meyer drei Großchancen und zögerten die Entscheidung hinaus. In der Schlussphase kam die derbytypische Härte auf. Teils überharte Fouls und viele Pfiffe verschleppten das Tempo noch mehr. In der Schlussviertelstunde waren die Gastgeber nach der Tätlichkeit eines Nimburger Spielers sogar in Überzahl. Erst jetzt brach Nimburg ein. Eine Minute vor Ende zog Joshua Bühler per Flugkopfball dem FVN den Stecker. Die Vorlage kam erneut von Jöslin.
Am Ende ein zäher Auftaktsieg für den TVK 2. Das Team hat mehr Arbeit vor sich, als gedacht. Nächste Woche reist man nach Breisach und macht dem ersten Tabellenführer der jungen Runde seine Aufwartung.
Simon Jöslin