Frühe Führung spielt TVK-Reserve in die Karten
Tore: 0:1: Yvo Bührer (08. Min.), 0:2: Simon Jöslin (75. Min.), 1:3: Tobias Lühring (87. Min.)
Aufstellung: Trautmann – C. Storz-Renk – Nübling – Keller – Bühler – Alpar – Bührer (46. Schumacher) – Dengler – Lühring – Jöslin (90. Dick) – Reiner (68. König)
Wenn im Sport der Tabellenführer gegen den Tabellenletzten spielt, ist der Favorit schnell ausgemacht. Oftmals wird nur über die Höhe des Sieges des Spitzenreiters gerätselt. Dass man sich von der Tabelle nicht täuschen lassen sollte, zeigen zig Beispiele in der Vergangenheit. Nicht nur im Profibereich, sondern auch in den Niederungen der Kreisliga zählen solche Duelle zu den Unterhaltsamsten der Saison. Solch eine Partie fand am vergangenen Sonntag in Breisach statt. Die Platzherren aus der Münsterstadt empfingen den Ligaprimus aus Köndringen. Im Lager des TVK gab man sich im Vorfeld keine Blöße und ordnete die angesprochene Tabellenkonstellation richtig ein. In Breisach hatte der TVK 2 in den beiden zurückliegenden Spielzeiten Probleme, insbesondere mit dem Kunstrasen. Auch diesmal fand das Spiel auf dem Untergrund statt, den die TVK-Reserve nicht besonders mag. Zu gewinnen hatten die Gäste nicht viel, zu verlieren hingegen sehr. viel mehr.
In der laufenden Runde ist eine der wenigen Schwächen der TVK-Reserve die schlechte Chancenverwertung. Den Sack frühzeitig zuzumachen und sich einige Nerven zu ersparen war ihr zu selten gelungen. Positiv ist hingegen, dass sie in den letzten Wochen mit eine der ersten beiden Torchancen in Führung ging. Auch in Breisach starteten die Blauhosen perfekt in die Begegnung. Einen Bilderbuchkonter über die Stationen Lühring und Jöslin schloss Debütant Bührer mit einem sehenswerten Schuss in den Winkel ab. Die frühe Führung spielte dneb Gästen natürlich in die Karten. Die Stammelf aus den letzten Wochen musste auf drei Positionen verändert werden. Die frühe Führung ließ Köndringen mehr Zeit und Raum sich zu finden. Den Ballbesitz überließ Köndringen der Heimelf, die gut stehende Defensive ließ Breisach wenig Raum und Lücken. Einzig ein Pfostenschuss sorgte für eine Schrecksekunde. Von der Köndringer Offensive war im ersten Abschnitt wenig zu sehen. Die Bälle sprangen der Truppe von Trainer Maier mehrere Male meterweit vom Fuß. Hinzu kamen schlecht dosierte Abspiele in die Spitze. Der Kunstrasen sorgte wie erwartet für Probleme. Über Einzelaktionen näherte sich der TVK dem 0:2 an. Die dickste Chance versemmelte kurz vor dem Pausenpfiff Bührer, als er alleine nach eigenem Ballgewinn auf das Heimtor zulief, sein Nervenkostüm in dieser Situation jedoch äußerst dünn war.
In der zweiten Hälfte kam von der Maier-Elf noch weniger als in den ersten 45 Minuten. Die Abwehr stand, wenn sie mal gefordert war, weiterhin sicher. Den vorderen Reihen mangelte es an zündenden Ideen und in der Kommunikation. Der Spitzenreiter schmorte im eigenen Saft.. Auch Breisach stand stabil und zwang die Blauhosen zu hohen Bällen die der weit vor dem Tor stehende Heimkeeper dankbar runterpflücken konnte. Zuweilen machte sich Nervosität breit. Dass hier Platz Eins gegen Platz 15 spielte sah kein Spielbeobachter .Dem eingewechselten König gelang fast das 0:2, sein Abschluss war ein Zufallsprodukt und streifte noch die Latte. Ein einziges Mal schaffte es der TVK sich schnell durch die Abwehrreihen der Heimelf zu kombinieren. Nutznießer war Außenstürmer Jöslin, der frei vor dem Tor cool blieb und einschob. Vorbereiter war der eingewechselte Schumacher. Der Auswärtssieg geriet noch einmal in Gefahr als die Münsterstädter kurz vor Spielende einen Handelfmeter zugesprochen bekamen und trafen. Etwaige Versuche auf ein Remis machte Kapitän Lühring nur eine Zeigerumdrehung später schnell wieder zu nichte. In einem Kraftakt eroberte sich der verlängerte rechte Arm von Trainer Maier das Spielgerät gleich zwei Mal und belohnte sich und seine herausragenden Leistungen in den vergangenen Wochen mit seinem zweiten Saisontor.
Damit siegte die Köndringer Reservemannschaft das neunte Mal in Folge und hält Abstand zu den Verfolgern. Ein Pflichtsieg in Breisach, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Kommenden Sonntag peilt man zuhause gegen Königschaffhausen den historischen zehnten Sieg in Folge an.
Simon Jöslin