Ergebnis gut, Leistung ausbaufähig
Aufstellung: D. Trautmann – C. Storz-Renk (62. J. Engler) – M. Büchner – S. Daudrich – G. Veneri – A. Atilgan – P. Hafner – T. Lühring – S. Jöslin – M. Camilo (76. J. Reif) – R. Tatarevic (68. L. Lang)
Tore: 1:0: Simon Jöslin (19. Min.), 2:0: Simon Jöslin (63. Min.), 3:0: Philipp Hafner (68. Min.), 4:0: Lorenz Lang (83. Min.), 5:0: Lorenz Lang (88. Min.), 6:0: Gianluca Veneri (90. Min.)
Mit sechs Punkten und 10:1-Toren aus zwei Partien ist die Köndringer Reservemannschaft perfekt in die Rückserie gestartet. Im Heimspiel gegen den FC Denzlingen III war die Atilgan/Maier-Elf erneut in der Favoritenrolle. Man gewann standesgemäß mit 6:0-Toren und steht auf dem zweiten Tabellenrang. Das Ergebnis kaschierte jedoch eine schwache erste Hälfte des TVK II, mit der kein Beteiligter zufrieden sein konnte. Erst in den zweiten 45 Minuten kam die Maschinerie ins Rollen. Die Gäste aus dem Einbollen brachen nach einer Stunde konditionell ein und machten es den heimischen Blauhosen sehr einfach, das Torekonto aufzufüllen. Wie oben erwähnt war die erste Halbzeit der Heimelf unter den Möglichkeiten. Eine wieder neuformierte Mannschaft fand nicht ins Spiel. Die Drittvertretung aus dem Einbollen hatte gute Einzelspieler in ihren Reihen und besaß mehr Spielanteile als Köndringen. Gefährlich wurde es für Torhüter Daniel Trautmann aber nicht. Die unpräzisen Abschlüsse waren ungefährlich. Offensiv gab es bei der Atilgan-Truppe Stockfehler im Minutentakt. Mangelnde Kommunikation, Abspielfehler sowie eine schwache Zuteilung bei den Gegenspielern sorgten für Frust. Die Einsatzbereitschaft war hingegen vorhanden. Beispielhaft bei der einzigen gefährlichen Aktion in Hälfte Eins: Auf dem rechten Flügel kombinierten sich die Außenbahnspieler Connor Storz-Renk und Tobias Lühring an die Grundlinie durch, wo die erste Flanke von Lühring noch abgeblockt wurde. Er setzte nach und überraschte die Denzlinger Hintermannschaft inklusive Torwart mit der zweiten Hereingabe, die der alleinstehende Simon Jöslin im Zentrum nur noch über die Linie drücken musste. Im zweiten Abschnitt fand die TVK-Reserve zum Start auch nicht die erhoffte Sicherheit. Köndringen wurde mehrmals ausgekontert, weil die Rückwärtsbewegung des Mittelfelds suboptimal war. Die Gäste mussten dann ihrem Aufwand Tribut zollen und brachen konditionell sichtbar immer weiter ein, was bei einer dritten Mannschaft nicht verwunderlich war. Ein Freistoß von Jöslin ließ der Denzlinger Torwart nach vorne abprallen und Mario Camilo staubte ab. Camilo befand sich aber im Abseits und die Jubelschreie verstummten schnell wieder. Also mussten die erfahrenen Akteure der Atilgan-Elf wieder ran, damit das 2:0 endlich fallen konnte. Wieder ging es über den rechten Flügel, die Flanke von Lühring fand über Umwege ihren Weg zu Jöslin der per Abstauber sein nächstes Tor markierte. Wenige Momente später überlief Jöslin auf der linken Seite die Hintermannschaft und machte sich auf den Weg in den Sechzehner des FCD. Das Überzahlspiel entschied Philipp Hafner im Nachschuss mit seinem ersten Saisontor für seine Farben. Wenn selbst der unter Torschusspanik leidende Hafner trifft, weiß man im blau-weißen Lager, was das zu bedeuten hat. Aus dem Einbollen kam in der Schlussphase keine Gegenwehr mehr. Es kam jetzt die Zeit des Edeljokers Lorenz Lang: Zunächst stellte er per Handelfmeter auf 4:0. Seinen Doppelpack schnürte Lang auf Vorlage von Jöslin. Eine erwähnenswerte Szene: Unaufhaltsam und von keinem mehr zu bremsen lief Jöslin auf das Ziel zu und sah seinen freistehenden Kumpel, der cool verwertete. Diese Kombination gibt es sonst nur am Wochenende bei ihrem örtlichen griechischen Stammlokal. Den Endstand besorgte Veneri, auch er traf zum ersten Mal in der laufenden Spielzeit, mit einem satten Linksschuss ins kurze Eck. Die Vorarbeit kam von Spielertrainer Atilgan. Nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Thomas Nägele, Besitzer des Köndringer Szenekellers „Inside“, konnte die TVK-Reserve mit dem Endresultat zufrieden sein. Spielübergreifend stehen allerdings zwei schwächere Halbzeiten, die sich gegen bessere Gegner rächen könnten. Der Blick richtet sich nun nach Rheinhausen. Der Tabellenvierte ist ein anderes Kaliber mit höheren Ansprüchen. Am kommenden Sonntag muss die Leistung über 90 Minuten stimmen, um den Verfolger auf Distanz zu halten.
Simon Jöslin