Bittere Schlussphase für die TVK-Reserve
Aufstellung: D. Trautmann – A. Bühler – M. Büchner – M. Dengler – C. Storz-Renk – M. Alpar – P. Hafner – S. Malsch (25. T. Grafmüller) – Y. Bührer – M. Reiner – S. Jöslin (65. M. Camilo/75. R. Schumacher)
Tore: 1:0: Yvo Bührer (05. Min.), 2:2: Marc Dengler (58. Min.)
Das Spitzenspiel gegen den SC Reute II begann für die Köndringer Reserve wie erträumt: Schon nach fünf Minuten ging der TVK in Front. Einen Sahnepass in die Schnittstelle von Maslom Alpar verwertete Flügelflitzer Yvo Bührer im langen Eck. Den Anfangsschwung nahm die Heimelf mit und hatte Oberwasser. Was fehlte, war der letzte Zug zum Tor. Vor dem Gästegehäuse versuchten sich Marcel Reiner, Simon Jöslin und erneut Bührer mit Abschlüssen, denen allerdings die Präzision fehlte. Auf der anderen Seite hatten die Gastgeber zweimal Glück, als die Kugel von der Unterkante der Latte auf die Linie prallte, Torhüter Daniel Trautmann geistesgegenwärtig parierte und die Führung der TVK-Reserve in die Pause rettete. Im zweiten Abschnitt kam der TVK besser aus der Kabine. Der Druck auf den SC Reute wuchs. Es war eine gute Stunde gespielt, als der Kapitän höchstselbst das 2:0 schoss. Eine mal wieder zu kurz geratene Ecke von Bührer fand über den eingewechselten Tim Grafmüller am kurzen Pfosten den direkten Weg zurück zum erfahrenen Angreifer, der butterweich in den Fünfmeterraum flankte. Dort setzte sich Marc Dengler gegen mehrere Gegenspieler durch und köpfte ein. Mit dem Zwei-Treffer-Vorsprung schien das Match vorzeitig entschieden. Der auffälligste Akteur, Yvo Bührer, tanzte wenige Minuten später die Abwehr der Gäste im Strafraum aus und kam freistehend zum Torabschluss. Die Jubelschreie der Blauhosen verstummten jedoch, weil das runde Spielgerät lediglich den Querbalken zum Beben brachte anstatt des eigenen Anhangs nebendran. Keiner ahnte, dass man dieser dicken Möglichkeit noch hinterhertrauern wird. Von Reute sah man nicht viel. Im Glaube an den sicheren Heimerfolg und dem damit verbundenen Ausbau des Vorsprungs auf den direkten Verfolger, schlich sich der Fehlerteufel ein. Ohne Not kamen die Rothosen in Folge eines Fehlers im Spielaufbau der TVK-Defensive zum 1:2-Anschluss. Reute drückte in der Schlussviertelstunde auf das Remis. Während Köndringen nach vorne keine Entlastung fand, brannte es in der Hintermannschaft zeitweise lichterloh. Dennoch schien das Glück hold mit den Gastgebern zu sein. Umso bitterer, dass es zwei Zeigerumdrehungen vor Abpfiff doch noch bei Keeper Trautmann klingelte. Nach eigenen Eckball rannte die TVK-Reserve in einen Konter, den der SCR über den rechten Flügel sauber zu Ende spielte und das 2:2 erzielte. Die Möglichkeit auf den Lucky Punch hatte Köndringen. Der Freistoß in der Nachspielzeit blieb aber in der Mauer hängen. Die Spielanteile waren über 90 Minuten gesehen gleich verteilt. Rechnet man die Aluminiumtreffer der Gäste mit ein, ist das Unentschieden nicht unverdient. Dennoch muss sich der TVK II an die eigene Nase fassen, da er es nicht schaffte den Deckel drauf zu machen und zwei verlorenen Punkten hinterhertrauern darf. Zum Los einer Reservemannschaft gehört es leider, bei der Schiedsrichtereinteilung an hinterer Stelle zu stehen. Der seit Jahren absehbare Trend bei solchen Spielen Verbandsschiris nicht mehr anzusetzen, hat sich nach Abbruch der letzten Saison beschleunigt. Viele Unparteiische haben ihre Pfeife an den berühmten Nagel gehängt. Die Leidtragenden sind im Aktivenbereich (noch) die Reservemannschaften. Noch ärgerlicher wird es, wenn der Verband einen halben Tag vor Anpfiff der Partie einen endlich mal wieder angesetzten Referee wieder abzieht. Das I-Tüpfelchen war am letzten Samstag die Absage des vom Verein organisierten Ersatzes am Vormittag. Die sportliche Leitung konnte selbst nicht zur Pfeife greifen und stand mit leeren Händen auf dem Sportplatz. Die Lösung war Spielertrainer Ahmet Atilgan, der sich bereit erklärte die Top-Begegnung der Liga mit Beteiligung seiner Elf zu leiten. Mit einer tadellosen Leistung erhielt er Zuspruch von beiden Teams. An dieser Stelle bedankt sich die TVK-Reserve bei ihm, sowie seinen „Vorgängern“ Thomas Nägele und Marvin Weber für die Bereitschaft, sich der undankbaren Aufgabe anzunehmen um die Spiele stattfinden zu lassen.
Simon Jöslin